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THEMEN > UMWELT – NACHHALTIGKEIT – KLIMASCHUTZ

Verkehrswende jetzt!

Fahrrad-Demo für Klimaschutz in Oldenburg

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„Völlig aus der Zeit gefallen!“ Ein breites Bündnis stellt den alten Beschluss zum Bau der sogenannten „Fliegerhorststraße“ in Frage. In Zeiten, in denen Klimaschutz vordingliche Aufgabe ist, darf der Bau einer Straße kein für Klima-, Natur- und Artenschutz wichtiges Gebiet zerstören und muss revidiert werden. Dafür demonstrierten mehr als tausend engagierte Bürger:innen.

Gemeinsam radeln für den Klimaschutz in Oldenburg

Was für eine schöne Stimmung auf dem Pferdemarkt: Mehr als tausend Menschen auf ihren Fahrrädern brachen von dort auf – klingelnd zur Demo bei bestem Fahrradwetter.

Die Initiative „Wald Wasser Wiesen Retten“ rief im breiten Bündnis zur Fahrraddemo gegen die Fliegerhorst-Straße und für eine Mobilitätswende auf. Los ging es am Sonntag, dem 7. April 2024, um 12 Uhr auf dem Pferdemarkt. Gegen 15 Uhr kamen die Demoteilnehmer:innen am bedrohten Gebiet am Posthalterweg an und bildeten eine mehrere hundert Meter lange Menschenkette entlang des Heidbrooks.

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Strahlendes Wetter verschönert den Protest, der mit einem Auftakt auf dem Pferdemarkt beginnt.

Warum eine Demo

Der Rat der Stadt Oldenburg und die Verwaltung diskutieren schon seit langem über eine Verkehrswende mit weniger Autos, mehr Fahrrädern und besser ausgebautem öffentlichen Nahverkehr, um Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen. Dennoch ist eine sogenannte Entlastungsstraße zwischen der Ammerländer Heerstraße und der Alexanderstraße geplant.

Diese Verkehrsplanung, die den motorisierten Individualverkehr über alles andere stellt, ist in Zeiten, in denen Klimawandel und massenhaftes Artensterben wichtige Themen sind, völlig überholt.

Die sogenannte Fliegerhorst-Straße würde Wald, Wiesen und Feuchtbiotope in Wechloy durchschneiden und bedroht eines der wichtigsten Amphibienvorkommen im Nordwesten Niedersachsens.

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Interview mit einem langjährigen Naturschützer: Der Storch erinnert an den erfolgreichen Protest gegen die Verlängerung der Nordtangente vor 40 Jahren. Diese hätte die Bornhorster Wiesen zerstört, die heute Naturschutzgebiet sind.

Die Welt dreht sich

Seit dem Beschluss zum Bau der Straße ist viel passiert und die Rahmenbedingungen haben sich stark verändert: Positive städtebauliche und verkehrliche Entwicklungen in Oldenburg, die zu einer Entlastung der Alexanderstraße führen werden, sind: Die Eisenbahnüberführung über die Alexanderstraße, die geplante Fahrradstraßenachse von der Innenstadt zum Fliegerhorst, die geplante Verlängerung der Buslinien 322 und 310 zur Erschließung des neuen Stadtteils Fliegerhorst, eine Mobilitätswende im Sinne des Klimaschutzziels und Mobilitätsplans.

Negativ verändert haben sich hingegen die Baukosten, die seit 2020 stark gestiegen sind auf über schlappe 23 Mio. Euro. Dieses Geld sollte besser für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur genutzt werden.

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Die Fahrrad-Demo führt zum Heidbrook, einem der wichtigsten Amphienschutzgebiete im Nordwesten. Eine Symbolische Menschenkette zeigt die Schutzbedürftigkeit.

Warum Widerstand

Im Jahr 2020 hat die Stadt Oldenburg den Bau der Straße beschlossen, doch warum streiken so viele Menschen aktuell mit einem so großen Bündnis? Für den Widerstand stehen zwei wichtige Termine an: Nach der ersten Entscheidung im Umweltausschuss soll nun im Rat über eine Verlängerung des bestehenden Baumoratoriums abgestimmt werden.

Dieser Forderung möchte das Bündnis mit dieser Demo ordentlich Nachdruck verleihen. Und am 15.05.2024 wird das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die Klage, die gegen das Straßenbauprojekt läuft, anhören. Deshalb versucht das Bündnis genau jetzt, möglichst viele Leute radelnd auf die Straße zu bringen und deutlich zu machen, dass Oldenburg diese Straße nicht braucht.

Weitere Beiträge der jungen klima-werkstatt zum Thema

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Klimaschutz oder Straßenbau? Gelingt die Rettung des Heidbrook heute wie die der Bornhorster Wiesen vor 40 Jahren? Straßenbau bedroht immer wieder wertvolle Naturgebiete – so auch in Oldenburg. Fazit von Lea, die den Beitrag moderiert: „Lasst gemeinsam Utopie zur Realität werden!“ März 2024 | Themenseite

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Amphibienschutz ist Klimaschutz. Prof. Dr. Rainer Buchwald, Naturschutzbeauftragter der Stadt Oldenburg, spricht bei der Public Climate School 2023 über Naturschutz im Gebiet des ehemaligen Fliegerhorstes in Oldenburg. junge klima-werkstatt, Dezember 2023 | Themenseite

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Ein intaktes Moor braucht Pflege. Im Oldenburger Heidbrook gibt es ein kleines „Kesselmoor“. Die IGS Flötenteich hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Moor näher kennenzulernen, es zu einem „Schulmoor“ zu entwickeln und zu pflegen. junge klima-werkstatt, November 2023 | Themenseite

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Amphibienschutzgebiet in Oldenburg retten – Faktenupdate. Ist der Bau einer neuen Straße durch ein Naturgebiet noch zeitgemäß? Carlsson Skiba stellt im Umweltausschuss des Stadtrates neue Fakten vor, die einen alten Beschluss in Frage stellen. junge klima-werkstatt, Oktober 2023 | Themenseite

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Wald Wasser Wiesen RETTEN! Carlsson Skiba von der jungen klima-werkstatt und Kay Fuhrmann, seit Jahrzehnten im Naturschutz engagiert, zeigen die Vielfalt des Lebens in dem bedrohten Gebiet an einem Sonntagnachmittag im Oktober 2023. junge klima-werkstatt, Oktober 2023 | Themenseite

Projekt und Förderer

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Die junge klima-werkstatt ist ein Projekt unter dem Dach von Werkstatt Zukunft in Kooperation mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.
Die junge klima-werkstatt wird als Preisträgerin des Jugend-Klima-Wettbewerbs gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN) und der NBank.

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