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TV-SENDUNG • WZ > Juni 2023

Moor für Klimaschutz

Netzwerk Junges Engagement – Ein Klimaschutz-Projekt zum Thema „Moor“ mit Schüler:innen mehrerer Oldenburger Schulen

Sendung

Hier finden Sie die Sendung unabhängig vom Sendetermin auf unserem YouTube-Kanal. Der Link führt zu YouTube und dort zum Video. Aus Gründen des Datenschutzes binden wir Videos nicht direkt auf der Seite ein.

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Dokumentation aus den Workshops am 19. Januar, 24. Februar und 15. März 2023
Sendetermin: Mi 21. Juni 2023, 19.00 Uhr – Oldenburg eins

Wiederholungen werden in den Programmankündigungen der Sender bekanntgegeben.

Thema und Gäste

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Dokumentation aus einem Projekt unseres Netzwerkes Junges Engagement: Moore beherbergen seltene Pflanzen, seltene Tiere – und enorme Mengen Kohlenstoff. Doch weil sie aus wirtschaftlichen Gründen oft entwässert werden, sind sie und ihre Bewohner massiv gefährdet. Und damit unser Klima.

Aus diesem Grunde haben sich Schüler:innen der Jahrgangsstufe 6 bis 11 aus mehreren Oldenburger Schulen an drei Workshoptagen an unterschiedlichen Orten zusammengesetzt, um mehr über Moore zu erfahren. Sie haben mit Moorpädagoginnen gesprochen, mit Wissenschaftlerinnen und mit Aktivist:innen und festgestellt: Das ist ganz schön kompliziert, allen Interessen in diesem Lebensraum möglichst gerecht zu werden. Davon berichten Sie in ihrer Doku.

Dieses schulübergreifende Projekt ist von der Stadt Oldenburg ist von der Stadt Oldenburg gefördert worden, um Schüler:innen und Lehrer:innen verschiedener Schulen und Schulformen untereinander zu vernetzten. Ideal, um voneinander zu profitieren im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Das Thema „Moor“ ergab sich in der Planung und Durchführung der Workshops für und mit den rund 25 beteiligten Schüler:innen.

Gesprächspartner:innen und Beiträge der Sendung

Hier stellen wir unsere Gesprächspartner:innen und den Ablauf der Dokumentation vor.

Projekttag 1 – 19. Januar 2023

„Give me Moor“ – unter diesem Motto kamen am 19. Januar 2023 knapp 30 Schüler*innen verschiedener Klassenstufen der Helene-Lange-Schule, des Alten Gymnasiums Oldenburg, der Cäcilienschule und des Neuen Gymnasiums Oldenburg zum Auftakt eines mehrteiligen Netzwerkprojektes zum Klimaschutz zusammen.

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Wer bin ich und warum bin ich dabei?

Nach einer Kennenlernrunde und Austausch zur Motivation für die Teilnahme am Projekt leitete die Moorpädagogin Janna Gerkens aus dem Emsland Moormuseum in Meppen die Gruppe geschickt durch das komplexe Thema Moor. Entstanden sind tolle Bilder aus den bisherigen Assoziationen der Teilnehmenden mit Mooren. Jeder von uns hat einen eigenen Blick aufs Moor. Was früher als Ödland bezeichnet wurde und für den Menschen unnutzbar war ist heute der Klimaretter schlechthin. Klar wird die geschichtliche und heutige Bedeutung der Moore durch zwei Filme: einen Schwarzweißfilm aus der Zeit, in der für die Entwässerung der Moore geworben wurde, um das Überleben der Menschen in Moorgebieten nach dem II. Weltkrieg zu sichern und einem aktuellen Film, der jungen Menschen verdeutlicht, wie Moore in ihrer natürlichen Form CO2 speichern und wie wir sie schützen können.

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Das Moor-Monsterspiel

Spielerisch lernen die Schüler:innen in zwei Gruppen noch mehr über den Lebensraum Moor: Im „Moor-Monsterspiel wird der Unterschied zwischen Bulten und Schlenken klar. Während die höhergelegenen Bulten in Form von Sitzkissen die jeweilige Gruppe sicher ans Ziel bringt versinken sie in den Schlenken, dem Bereich außerhalb der Sitzkissen, im Moor. Auch im Moorquiz, dass die Gruppe miteinander spielt, lernen sie weitere Fakten über Moore. So wird klar, dass Moore auch als Niere der Erde bezeichnet werden und weltweit nur ca. 3% der Landesfläche ausmachen, aber doppelt so viel CO2 speichern wie alle Wälder der Erde zusammen.

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In einer Diskussionsrunde zur Ansiedlung krankheitsübertragener Mücken in Mooren durch die Restaurierung dieser, tauchen kleine Gruppen in verschiedene Positionen ein und verteten diese und tauschen Argumente für und wider aus. Während die einen den Weltuntergang nahe sehen, haben die anderen die perfekte technische Lösung zum Problem und schlagen Glaskuppeln über allen Mooren vor. Mit der Ideenentwicklung geht es danach munter weiter, diesmal allerding nicht zur Zukunft von Mooren, sondern zur Fortsetzung der Projektgruppe und einem gemeinsam produzierten Film.

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Es gäbe noch so much moor zu lernen und zu erzählen, aber am 24.02.2023 setzen wir in der Sophienkirche in Osternburg um 8.30 Uhr fort. Und am 15.03.2023 geht es zum Glück weiter mit einem Ausflug ins Moormuseum in Meppen.

Einen Wunsch von Janna Gerkens stellen wir an dieser Stelle noch heraus: Eine der dringendsten Aufgaben sehe ich in der Schaffung eines aktiven Netzwerkes, in dem sich Menschen, die Moor-Klimabildung betreiben (wollen), austauschen und gegenseitig unterstützen können. Wir wollen gemeinsam erreichen, dass das Potenzial der Moor-Klimabildung für den Moorschutz sichtbarer wird und ausgeschöpft werden kann. Ich wünsche mir, dass die Moor-Klimabildung wächst, so wie auch die Zahl der wiedervernässten Moore wachsen sollte. Ich finde, Moorschutz, Wiedervernässung und Bildung müssen miteinander einhergehen. Ich bin überzeugt: Mit einer starken Partnerschaft zwischen Moor-Klimabildung, Moorforschung und praktischem Moorschutz können wir zu einer nachhaltigen Entwicklung historisch geprägter Moor-Kulturlandschaften beitragen und den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitgestalten.

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Projekttag 2 – 24. Februar 2023

Für unseren Workshoptag haben wir vom Thünen-Institut in Braunschweig die Wissenschaftlerinnen Carla Welpelo und Mareille Wittnebel gewinnen können. Die beiden promovieren, machen also ihren Doktor, zum Thema Moor. Mehr über ihre Tätigkeiten erzählen sie in einem Interview, für das Fatou und Carla sie befragt haben. Und darum ging es (auch):

Naturnahe Moore sind Lebensraum seltener Arten und erbringen Ökosystemleistungen wie Kohlenstoffspeicherung und Nährstoffretention. Das Thünen-Institut arbeitet an einem ressourcenübergreifenden und prognosetauglichen Leitfaden für die Praxis, mit dem Biodiversität und Ökosystemleistungen der Moore bewertet werden können.

Der Bund unternimmt erhebliche Anstrengungen zum Schutz des Klimas und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt. Mooren kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Dementsprechend enthält die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt eine eigene Vision zum Schutz der Moore | Thünen Institut

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Das Projekt hat zum Ziel, Grundlagen für eine Optimierung des Moormanagements zu erarbeiten und umfasst dabei die Biodiversität und die Ökosystemleistungen Klimaschutz, Nährstoffhaushalt, Erholungs- und Produktionsnutzung.

Endprodukt des Projektes wird ein Leitfaden für die Praxis sein. Moorschutzprojekte sollen mit seiner Hilfe auf verschiedenen Genauigkeitsebenen evaluiert, optimiert und somit auch besser geplant werden können. Projektbereiche mit Synergien und Konflikten zwischen Biodiversität und den verschiedenen Ökosystemleistungen können so identifiziert und in das zukünftige Moormanagement integriert werden.

Weitere Gäste waren die beiden Aktivist:innen Ann Christin Sieber und Alexander Kornelsen von mission to marsh. „Moorschutz ist unsere Mission“ ist das Motto der beiden. Gemeinsam mit Klimaaktivist:innen und Umweltschützer:innen auf der ganzen Welt nutzen sie ihr Wissenschafts- und Marketing-Netzwerk, um Projekte im Bereich Moorschutz umzusetzen. Ihr Ziel ist es, den Klimawandel mit dem ungenutzten Potenzial von Feuchtgebieten zu bekämpfen. Die beiden waren gerade im südlichen Chile unterwegs. Wir hatten Glück, die Internetverbindung stand: Thea und Nagi haben sie interviewt.

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Projekttag 3 – 15. März 2023

Das größte europäische Moormuseum pflegt eine einzigartige Sammlung zur Moorentstehung, -entwicklung und -kultivierung, zur Besiedlung, dem sog. Emslandplan, zur Torfgewinnung und -verarbeitung sowie zum Moorschutz und zu Fragen der Renaturierung von Mooren. Und wenn das größte europäische Moormuseum in erreichbarer Nähe ist von Oldenburg – nix wie hin.

Wir trafen dort u.a. Janna Gerkens, die Moorpädagogin von unserem ersten Workshoptag. Wir haben dort sechs Interviews aufgezeichnet, nicht nur mit Menschen, sondern auch mit vom Aussterben Haustierrassen. Lasst euch überraschen, wenn unsere Dokumentation, die wir drehen, online ist.

Das Emsland Moormuseum liegt in der Gemeinde Geeste im niederländisch-deutschen Grenzgebiet inmitten des Internationalen Naturpark Bourtanger Moor – Bargerveen. Es verfügt über ein 30 ha großes Außengelände, mit renaturiertem Hochmoorkörper und Siedlerhöfen, die mittels Feldbahn und Bohlenwegen erschlossen sind.

Das Moormuseum besitzt zwei moderne Ausstellungshallen mit insgesamt 2500 m² Ausstellungsfläche und eine Museumsgaststätte. Der öffentliche Auftrag des Emsland Moormuseums ist das Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln von Sachkultur zu den Themen Moor und Torf des nordwestdeutschen Raumes.

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Die Sendereihe

Werkstatt Zukunft produziert monatlich eine TV-Sendereihe, die bei Oldenburg eins und bei weiteren Bürgersendern ausgestrahlt wird. Über unsere Website und unseren YouTube-Kanal sind unsere Videos zeitlich und räumlich unbegrenzt zu sehen.

Ein Projekt von Werkstatt Zukunft mit mehreren Schulen Oldenburgs

Das Projekt „Netzwerk Junges Engagement“ zum Klimaschutz wird durch die Stadt Oldenburg gefördert

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Werkstatt Zukunft in Kooperation mit mehreren Schulen Oldenburgs sowie mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.


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