THEMEN > WIRTSCHAFT – GELD
Mode – Umwelt – Menschenrechte
Im Gespräch: Gisela Burckhardt, Gründerin der Frauenrechtsorganisation FEMNET
„Hauptsache schick, selbst wenn es Menschenleben kostet“. Werkstatt Zukunft beschäftigt sich mit der Textilindustrie und ihren verheerenden sozialen und ökologischen Auswirkungen. Barthel Pester im Gespräch mit Gisela Burckhardt, der Gründerin und Vorsitzenden der Frauenrechtsorganisation FEMNET, die sich für die Rechte der Frauen in der Textilindustrie einsetzt. Der zweite Gast ist Rainer Borkmann, Inhaber von Hella und Hermann, einer der Adressen für fair und nachhaltig hergestellte Mode in Oldenburg.
Starke Frauen, Macht und Mode
Frauen arbeiten und leben selbstbestimmt in Würde – weltweit. Das ist die Vision von FEMNET, einem gemeinnütziger Verein mit Sitz in Bonn, der sich für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte von Frauen weltweit einsetzt, mit besonderem Fokus auf menschenwürdige – existenzsichernde und sozialgerechte – Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie. FEMNET fordert, dass Unternehmen Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und die Politik verbindliche Regeln schafft.
Die Gründerin und Vorsitzende von FEMNET, Gisela Burckhardt, berichtete in ihrem Vorftrag und Oldenburg und im anschließenden Interview über die politische Arbeit für Frauenrechte, über die erzielten Erfolge und die aktuellen politischen Entwicklungen wie das Textilbündnis, den Grünen Knopf und den Gesetzentwurf zur Unternehmensverantwortung.
Gisela Burckhardt leitet bei FEMNET die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign), die das Ziel hat, die Arbeitsbedingungen in der weltweiten Bekleidungs- und Sportartikelindustrie zu verbessern. Hierzu werden Endverbraucher*innen informiert, wird mit Unternehmen (wie zum Beispiel Discountern in Deutschland) verhandelt, werden Arbeiterinnen-Organisationen unterstützt und öffentliche Kampagnen durchgeführt.
Gisela Burckhardt hat u.a. „Todschick“ geschrieben, ein Buch über das dunkle Geheimnis edler Modemarken. Es ist Anklage und Hoffnung zugleich, denn Verbraucher*innen könnten die Textilfirmen zu verantwortlichem Handeln zwingen
Mode und Moral – warum teuer nicht gleich fair bedeutet
Es ist ein verhängnisvoller Irrtum: Wenn wir Markenmode kaufen, glauben wir, der höhere Preis sei durch eine bessere Qualität gerechtfertigt – auch bei den Produktionsbedingungen. Für die Edelmarken sterben doch bestimmt keine Textilarbeiterinnen in Bangladesch … Falsch! Auch teure Modelabels lassen ihre Ware unter erbärmlichsten Bedingungen fertigen. „Hauptsache billig, selbst wenn es Menschenleben kostet.“ Mehr zum Thema | FEMNET e.V.
Werkstatt Zukunft in Kooperation mit ‚Oldenburg handelt fair’ und mit der Stadt Oldenburg sowie mit dem Lokalsender Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern