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Ein Fest für Rosia - Hilfe für Roma-Familien geht weiter
Von Redaktion, Februar 2015
- Schüler aus München und Dorfbewohner vor renoviertem Haus | Foto Angelika Jakob
Prominente Unterstützung für Benefizveranstaltung der Waldorfschule in München-Schwabing: Ottfried Fischer und Juliane Köhler gestalten den Abend im Münchener Theater LEO17 mit.
Seit 2002 helfen Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Schwabing armen Roma-Familien in Rosia bei der Renovierung ihrer Lehmhütten. Auch der Kindergarten und die Schulmensa des rumänischen Dorfes wurden durch Spenden finanziert und von den Münchner Schülern mit aufgebaut. Nun startet der 2007 gegründete Verein ProRosia e.V. ein umfangreiches Projekt zur Dorfentwicklung, das auf der Benefizveranstaltung „Ein Fest für Rosia“ am 27. Februar 2015 ab 18 Uhr im Theater LEO 17 vorgestellt wird.
- Schülerin aus München im Zimmer einer Roma-Familie | Foto Angelika Jakob
Der Abend ist eine „Zeitreise“ in das 800 Jahre alte ehemalige Rothberg. Schülerinnen und Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Schwabing berichten von ihren Erfahrungen bei Hilfsaktionen im Dorf. Eine Lesung, ein Film und Fotos erzählen von dem mühsamen Leben in Rosia. Dorfbewohner statten das Buffet des Festabends mit rumänischen und Siebenbürger Spezialitäten aus und verkaufen handgemachte Körbe, Schnitzereien und Besen.
Die Begrüßung übernimmt Ottfried Fischer; die Schauspielerin Juliane Köhler führt durch das Programm. Die beiden Pianisten Wanja Belaga und Adrian Gaspar sowie die experimentierfreudigen Münchner Brass-Bands „Donnerbalkan“ und „BalkanDzukbokS“ begleiten die Zeitreise musikalisch. Siebenbürger Jugendliche und Schüler führen Tänze aus ihrer Heimat auf, ein rumänischer Chor und das Orchester der Schule spielen Musik der Rumänen, Roma und Siebenbürger Sachsen.
Eines der Ziele des Münchner Projekts Pro Rosia e.V. ist es, der Armutswanderung aus Rumänien entgegenzuwirken. Niemand verlässt freiwillig seine Heimat, sondern wird aus Mangel an Perspektiven dazu gezwungen. Durch Hilfe zur Selbsthilfe will das Projekt Lebensbedingungen schaffen, die es den Menschen ermöglichen, in ihrem Dorf zu bleiben.
Bereits 1998 wurde vom rumänischen Verein Asociatia Waldorf Sibiu si Rosia eine Schule für Roma-Kinder gegründet, die aus dem staatlichen Bildungssystem herausgefallen waren. Diese Schule geht auf die Lebenssituation der Kinder ein und ermöglicht ihnen einen regelmäßigen Schulbesuch. Um den Dorfbewohnern langfristig ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, müssen Straßen und Häuser repariert, Gärten und Felder nutzbar gemacht sowie Ausbildungs- und Arbeitsplätze geschaffen werden. Diese umfassende Dorfentwicklung ist auf mehrere Jahre angelegt; dafür sucht der Verein Pro Rosia e.V. noch weitere fachliche und finanzielle Unterstützer.
Für die Münchner Waldorfschule gehört das Projekt in Rumänien zum pädagogischen Angebot | Website der Schule