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Globalisierung gegen Klima
Axel Friedrich im Gespräch über die Aufklärung von Tricksereien der globalen Autoindustrie
Axel Friedrich, früherer Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamts, hat an der Aufdeckung vieler Skandale der globalen Industrie mitgearbeitet. Heute berät er Umweltverbände und Regierungen weltweit. Im Gespräch mit Janno von Fridays for Future Wilhelmshaven und Friesland zeigt er, was für die Zukunft und für Globale Gerechtigkeit nötig ist.
Wie wäre es mit einer Klimaschuldenbremse?
Janno von Fridays for Future redet nicht lange drumherum, als er das Gespräch mit Dr. Axel Friedrich, Berater u.a. der Deutsche Umwelthilfe, beginnt: Wie die Globalisierung im Handel aufgestellt ist, ist der sogenannte Globale Süden völlig benachteiligt. Das ist für Friedrich die Steilvorlage schlechthin, weit auszuholen, sehr weit, und er bestätigt Janno natürlich. Die Gier des Menschen sei unersättlich.
Die Pariser Klimakonferenz 2015 war ein sehr guter Schritt, die 17 SDGs geben die richtige Richtung vor, doch der Zweck der aktuellen und tatsachenfernen Inszenierung ist es, sagt Friedrich, von den eigenen strukturellen Versäumnissen der letzten Jahrzehnte abzulenken. Statt den Umbau von Wirtschaft und Energiewirtschaft, Digitalstruktur und so weiter endlich selbst anzugehen, würde die durchaus erfolgreiche globale Reparaturpolitik als Untergang des Abendlandes angeprangert.
Das heißt: Derzeit belasten wir die künftigen Generationen mit hohen Klimaschulden. Die liegen deutlich höher als die Schulden, die der Staat an den Finanzmärkten aufnimmt. Die CO2-Kosten werden aber nur theoretisch berechnet, sie stehen nicht in den Büchern. Aber sie sind real.
Die meisten Menschen haben nicht verstanden, dass wir heute schon Klimaschulden in extremem Umfang aufnehmen, die künftig bezahlt werden müssen. Unter anderem, indem Schäden durch mehr Wetterextreme wie Hitzewellen, Dürren und Hochwasser zu begleichen sind. Allein die verheerende Flut an Ahr und Erft 2021 hat Kosten von rund 40 Milliarden Euro erzeugt. Das zeigt die Dimensionen, um die es geht.
Jeder weiß, dass man investieren muss, um Klimaschutz zu machen und damit horrende Klimaschulden zu vermeiden. Aber wir tun es nicht, weil wir uns selbst auf die Investitionsbremse stellen. Das ist absurd. Vor allem vertieft das die Globale Ungerechtigkeit.
Dr. Axel Friedrich in Wilhelmshaven
Das Netzwerk Energiedrehscheibe, ein Zusammenschluss von Umweltverbänden, lädt am 25. August 2025 mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zu einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem unabhängigen Umweltexperten Dr. Axel Friedrich ein.
Axel Friedrich ist der ehemalige Leiter der Verkehrsabteilung im Umweltbundesamt und spielte eine wesentliche Rolle bei der Aufdeckung des Dieselgate Skandals. Heute berät er zahlreiche Umweltverbände und Regierungen weltweit in Fragen des Klimaschutzes und führt unabhängige Messungen von Klimagasen wie Methan und anderer Luftschadstoffe durch. Aktuelle Messergebnisse werden bei der Veranstaltung vorgestellt und eingeordnet.
Nach dem Interview hat Axel Freidrich einen öffentlichen Vortrag gehalten, den wir aufgezeichnet haben. Hier ist er.
Klimaschutz als globale Aufgabe. „Der Schrecken der Autoindustrie“ – Dr. Axel Friedrich, ehemaliger Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamtes, über Industrie und globale Verantwortung. Am Brennpunkt Wilhelmshaven wird deutlich, was Verantwortung vor Ort bedeutet. August 2025 | Themenseite
Globale Gerechtigkeit durch Nachhaltige Transformation: Alle Videos aus unserem Projekt im Überblick
Weitere Videos folgen aus unseren Projekten in der IGS Wardenburg, der OBS Uplengen, der OBS Alexanderstraße in Oldenburg und in der Freien Waldorfschule Oldenburg. Sobald weitere Beiträge veröffentlicht sind, stellen wir diese ebenfalls an dieser Stelle vor. Das Projekt läuft noch bis Dezember 2025.
Aus der IGS Flötenteich in Oldenburg
Wie wird der Welthandel gerecht? Diese Frage stellt die 11a der IGS Flötenteich Kumar Ashish, Studierender an der Uni Oldenburg, Lena Nzume, bildungspolitische Sprecherin der Grü Snen im Niedersächsischen Landtag und Bernd Siebenhüner, Professor für Ökologische Ökonomie. Juni 2025 | Themenseite
Afrika im Blick – Sosolya zu Gast. Die Sosolya Undugu Dance Academy fördert mit Musik, Tanz und Schauspiel die künstlerische und soziale Entwicklung benachteiligter junger Menschen in Kampala in Uganda und schafft eine friedvolle und nachhaltige Gemeinschaft durch Kunst. Mai 2025 | Themenseite
„Undugu“ – In Frieden vereint. Ronald Ssemaganda aus Uganda, Keti Kajumba, Doktorandin an der Universität Oldenburg, und Annegret Meyer, Mitglied der Schulleitung der IGS Flötenteich in Oldenburg, im Gespräch mit Jamelia aus der 11a über Globale Gerechtigkeit. Mai 2025 | Themenseite
Sosolya aus Uganda in Oldenburg. Für die Gäste der IGS Flötenteich aus Uganda waren die Worte von Bürgermeisterin Petra Averbeck bei der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt mehr als nur Symbolik; sie waren das herzliche Willkommen in Einer Welt. Mai 2025 | Themenseite
Aus der IGS Wilhelmshaven
Vom Reichtum des globalen Südens. Globale Gerechtigkeit II – Die IGS Wilhelmshaven fragt nach Ausbeutung und Raub von Ressourcen. Der Süden ist nicht nur reich an Bodenschätzen und Ressourcen, sondern auch an einer großen Vielfalt von Kulturen, Sprachen, Völkern und Traditionen. Juni 2025 | Themenseite
Nepal – Mehr als der Himalaya. Kumar Ashish aus Nepal zu Gast in der IGS Wilhelmshaven. Kumar fordert, dass die Wertschöpfung im Land stattfinden muss. Er gibt das Beispiel der Yakwolle, die in die USA exportiert wird, anstatt dass sie im Land verarbeitet und verkauft wird. Juni 2025 | Themenseite
Togo – Westafrika im Blick. Pita Hermann Katchao berichtet in der IGS Wilhelmshaven über die ehemals deutsche, später französische Kolonie. „Nicht alle Finger sind gleich. Der Norden entlässt uns nicht in unsere Selbständigkeit. Warum müssen wir in Togo französisch sprechen?“ Juni 2025 | Themenseite
Kamerun – Die Kolonialzeit wirkt nach. Jan Fomboh aus Kamerun berichtet in der IGS Wilhelmshaven. Dort schwelt die „anglophone Krise“ zwischen dem frankophonen Zentralstaat und den kleineren anglophonen Landesteilen und eskalierte 2017 in bewaffnete Auseinandersetzungen. Juni 2025 | Themenseite
Globale Gerechtigkeit – Netzwerkprojekte schulübergreifend
Globalisierung gegen Klima. Axel Friedrich, früherer Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamts, hat an der Aufdeckung vieler Skandale der globalen Industrie mitgearbeitet. Heute berät er Umweltverbände und Regierungen: Was für Zukunft und Globale Gerechtigkeit nötig ist. August 2025 | Themenseite
Klimaschutz als globale Aufgabe. „Der Schrecken der Autoindustrie“ – Dr. Axel Friedrich, ehemaliger Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamtes, über Industrie und globale Verantwortung. Am Brennpunkt Wilhelmshaven wird deutlich, was Verantwortung vor Ort bedeutet. August 2025 | Themenseite
Die Sendereihe
Werkstatt Zukunft produziert monatlich eine TV-Sendereihe, die bei Oldenburg eins und bei weiteren Bürgersendern ausgestrahlt wird. Über unsere Website und unseren YouTube-Kanal sind unsere Videos zeitlich und räumlich unbegrenzt zu sehen.
Förderer „Globale Gerechtigkeit durch Nachhaltige Transformation“
Gefördert durch Engagement Global... | Website
...mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung | Website
...und durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung | Website
Werkstatt Zukunft in Kooperation mit Schulen in Oldenburg und im Umland sowie mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.