THEMEN > FRIEDEN – GERECHTIGKEIT – EINE WELT
„Undugu“ – In Frieden vereint
Globale Gerechtigkeit I – Schüler:innen der IGS Flötenteich unterwegs mit Gästen aus Uganda
Ronald Ssemaganda aus Uganda, Keti Kajumba, Doktorandin im Kooperationsprojekt CERM-ESA, Universität Oldenburg, und Annegret Meyer, Mitglied der Schulleitung der IGS Flötenteich in Oldenburg, im Gespräch mit Jamelia aus der 11a über Globale Gerechtigkeit.
Wir haben eine gemeinsame Verantwortung
Die Sosolya Undugu Dance Academy (SUDA) aus Kampala (Uganda) ist zum fünften Mal auf Einladung der IGS Flötenteich zu Gast in Oldenburg. Im Vergleich zum ersten Besuch vor zehn Jahren sind die Zeiten härter geworden: Rechtspopulismus, Ungleichheit, Überkonsum, Klimakrise; im Zentrum all dieser Probleme ein fehlendes Verständnis für die eigene Lebensgrundlage als Mensch.
Weltweit liegen mehr als 50 Prozent der für Techprodukte dringend benötigten kritischen Mineralien auf dem Territorium indigener Menschen. Harmlos formuliert verwundert es, dass Indigene kein Mitspracherecht dabei haben, wie diese Rohstoffe abgebaut und wie sie verwendet werden.
Zum Beispiel in Norwegen. Dort hat die Regierung auf dem traditionellen Rentier¬weideland der Samen 2010 Windparkkonzessionen erteilt. Die Samen haben sich gewehrt und gefragt: Warum baut ihr die Windparks nicht außerhalb von Oslo? Aber große Windparks in der Nähe der Hauptstadt: Das wollte man den Menschen dort nicht zumuten. Die Anlagen wurden gebaut. 2021 erklärte der Oberste Gerichtshof sie dann für illegal. Aber erst nachdem junge Samen ein Jahr lang vor dem Parlament protestiert hatten, konnten sie einen Kompromiss mit der Regierung erkämpfen. Die Geschichte zeigt: Die Interessen indigener Menschen opfern Regierungen oft als Erstes. Das ist Ausdruck eines tief sitzenden Rassismus.
Umbruch in Zeitlupe
Ronald Ssemaganda von SUDA, Keti Kajumba, Doktorandin im Kooperationsprojekt CERM-ESA, Universität Oldenburg und Annegret Meyer, Mitglied der Schulleitung sind im Gespräch mit Jamelia aus der 11a und sie sind sich einig: Was auch immer du nimmst, du füllst es wieder auf. Allein dieses Prinzip würde bei Produktion und Konsum schon viel verändern. Im Kern geht es um die Frage, ob wir wirtschaften, um Profit zu machen oder um uns gut zu versorgen. Massentierhaltung, Kurzstreckenflüge, Kryptowährungen: Worum geht es da wirklich? Ein indigener Weg wäre am Ende wohl auch einer, der mit einem einfacheren Leben einhergeht.
Menschen in Deutschland verbrauchen dreimal so viele Ressourcen, wie die Erde Kapazitäten hätte, um zu regenerieren. Und auch sind sich Keti, Ronald und Annegret einig: Ganz ohne Verzicht kommen wir da nicht in Richtung Nachhaltigkeit. Insbesondere im globalen Norden, wo die Ober- und Mittelschicht mit Privilegien lebt, die auf der Ausbeutung des globalen Südens beruhen.
Workshoptage gemeinsam mit Gästen aus Uganda
Sonst ist Werkstatt Zukunft zu zwei Workshoptagen in Schulen, wenn der Schultag aus organisatorischen Gründen – etwa wegen der Abfahrt der Busse im ländlichen Raum – schon mittags endet, sind es drei Tage. In der IGS Flötenteich waren es gleich fünf Workshoptage, denn die Schule hatte zum fünften Mal eine Gruppe Jugendlicher aus Kampala, der Hauptstadt Ugandas zu Besuch. Eine eingespielte Partnerschaft mit dem Sosolya-Team – immer wieder neue Jugendliche, die die Chance zur Begegnung erhalten. Das kam unserem Projekt in jeder Hinsicht zu Gute.
So konnten wir drei Beiträge gemeinsam mit den Gästen aus dem Globalen Süden aufzeichnen. Für jeden gibt es eine eigene Themenseite, auf die wir hier für alle Einzelheiten zu den Gästen und zu ihrem Aufenthalt in Oldenburg im Rahmen einer größeren Tournee verweisen. Ihr findet sie unten in der Übersicht über das Gesamtprojekt, ebenso wie die Podiumsdiskussion zu gerechtem Welthandel, die wir zu einem späteren Zeitpunkt aufgezeichnet haben. Die Botschaft der afrikanischen Gäste an die Schule: Klimagerechtigkeit, Vielfalt der Kulturen, Bewahrung traditioneller Künste, Bekämpfung menschenverachtender Bräuche, Frieden, Zusammengehörigkeit und soziale Gerechtigkeit. Viel Spaß damit!
Globale Gerechtigkeit durch Nachhaltige Transformation: Alle Videos aus unserem Projekt im Überblick
Weitere Videos folgen aus unseren Projekten in der IGS Wardenburg, der OBS Uplengen, der OBS Alexanderstraße in Oldenburg und in der Freien Waldorfschule Oldenburg. Sobald weitere Beiträge veröffentlicht sind, stellen wir diese ebenfalls an dieser Stelle vor. Das Projekt läuft noch bis Dezember 2025.
Aus der IGS Flötenteich in Oldenburg
Wie wird der Welthandel gerecht? Diese Frage stellt die 11a der IGS Flötenteich Kumar Ashish, Studierender an der Uni Oldenburg, Lena Nzume, bildungspolitische Sprecherin der Grü Snen im Niedersächsischen Landtag und Bernd Siebenhüner, Professor für Ökologische Ökonomie. Juni 2025 | Themenseite
Afrika im Blick – Sosolya zu Gast. Die Sosolya Undugu Dance Academy fördert mit Musik, Tanz und Schauspiel die künstlerische und soziale Entwicklung benachteiligter junger Menschen in Kampala in Uganda und schafft eine friedvolle und nachhaltige Gemeinschaft durch Kunst. Mai 2025 | Themenseite
„Undugu“ – In Frieden vereint. Ronald Ssemaganda aus Uganda, Keti Kajumba, Doktorandin an der Universität Oldenburg, und Annegret Meyer, Mitglied der Schulleitung der IGS Flötenteich in Oldenburg, im Gespräch mit Jamelia aus der 11a über Globale Gerechtigkeit. Mai 2025 | Themenseite
Sosolya aus Uganda in Oldenburg. Für die Gäste der IGS Flötenteich aus Uganda waren die Worte von Bürgermeisterin Petra Averbeck bei der Eintragung in das Goldene Buch der Stadt mehr als nur Symbolik; sie waren das herzliche Willkommen in Einer Welt. Mai 2025 | Themenseite
Aus der IGS Wilhelmshaven
Vom Reichtum des globalen Südens. Globale Gerechtigkeit II – Die IGS Wilhelmshaven fragt nach Ausbeutung und Raub von Ressourcen. Der Süden ist nicht nur reich an Bodenschätzen und Ressourcen, sondern auch an einer großen Vielfalt von Kulturen, Sprachen, Völkern und Traditionen. Juni 2025 | Themenseite
Nepal – Mehr als der Himalaya. Kumar Ashish aus Nepal zu Gast in der IGS Wilhelmshaven. Kumar fordert, dass die Wertschöpfung im Land stattfinden muss. Er gibt das Beispiel der Yakwolle, die in die USA exportiert wird, anstatt dass sie im Land verarbeitet und verkauft wird. Juni 2025 | Themenseite
Togo – Westafrika im Blick. Pita Hermann Katchao berichtet in der IGS Wilhelmshaven über die ehemals deutsche, später französische Kolonie. „Nicht alle Finger sind gleich. Der Norden entlässt uns nicht in unsere Selbständigkeit. Warum müssen wir in Togo französisch sprechen?“ Juni 2025 | Themenseite
Kamerun – Die Kolonialzeit wirkt nach. Jan Fomboh aus Kamerun berichtet in der IGS Wilhelmshaven. Dort schwelt die „anglophone Krise“ zwischen dem frankophonen Zentralstaat und den kleineren anglophonen Landesteilen und eskalierte 2017 in bewaffnete Auseinandersetzungen. Juni 2025 | Themenseite
Globale Gerechtigkeit – Netzwerkprojekte schulübergreifend
Globalisierung gegen Klima. Axel Friedrich, früherer Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamts, hat an der Aufdeckung vieler Skandale der globalen Industrie mitgearbeitet. Heute berät er Umweltverbände und Regierungen: Was für Zukunft und Globale Gerechtigkeit nötig ist. August 2025 | Themenseite
Klimaschutz als globale Aufgabe. „Der Schrecken der Autoindustrie“ – Dr. Axel Friedrich, ehemaliger Leiter der Verkehrsabteilung des Umweltbundesamtes, über Industrie und globale Verantwortung. Am Brennpunkt Wilhelmshaven wird deutlich, was Verantwortung vor Ort bedeutet. August 2025 | Themenseite
Die Sendereihe
Werkstatt Zukunft produziert monatlich eine TV-Sendereihe, die bei Oldenburg eins und bei weiteren Bürgersendern ausgestrahlt wird. Über unsere Website und unseren YouTube-Kanal sind unsere Videos zeitlich und räumlich unbegrenzt zu sehen.
Förderer „Globale Gerechtigkeit durch Nachhaltige Transformation“
Gefördert durch Engagement Global... | Website
...mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung | Website
...und durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung | Website
Werkstatt Zukunft in Kooperation mit Schulen in Oldenburg und im Umland sowie mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.