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TV-SENDUNG • WZ > Februar 2023

Ein Jahr Krieg gegen die Ukraine

Kann eine ökologische, militärarme, sozial und global gerechte Zeitenwende noch gelingen? Andreas Zumach u.a. fragen nach Wegen zum Frieden

Sendung

Hier finden Sie die Sendung unabhängig vom Sendetermin auf unserem YouTube-Kanal. Der Link führt zu YouTube und dort zum Video. Aus Gründen des Datenschutzes binden wir Videos nicht direkt auf der Seite ein.

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Veranstaltung mit TV‑Aufzeichnung: Di 21. Februar 2023, 19.30 Uhr – Ev.-luth. Gemeindehaus St. Ansgar, Zietenstraße 8 – Oldenburg
Sendetermin: Mo 27. März 2023, 15.00 Uhr – Oldenburg eins

Wiederholungen werden in den Programmankündigungen der Sender bekanntgegeben.

Thema und Gäste

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Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat seit Februar 2022 bis heute tausenden Menschen das Leben gekostet. Millionen mussten ihre Heimat verlassen. Die Infrastruktur in vielen Teilen dieses Landes ist vielfach zerstört. Welche Chancen bietet zivile Friedensarbeit jenseits der militärischen Optionen?

Ein breites Bündnis von Initiativen und Organisationen der Oldenburger Zivilgesellschaft lädt zu einem Abend mit Andreas Zumach und Oliver Knabe ein, bei dem die Frage nach Frieden jenseits militärischer Logik im Mittelpunkt steht. Werkstatt Zukunft zeichnet die Veranstaltung als TV-Sendung für Oldenburg eins und für YouTube auf.

Um 19.30 Uhr soll die Veranstaltung mit dem Berliner Publizisten Andreas Zumach im Gemeindesaal von St. Ansgar im Oldenburger Stadtteil Eversten beginnen. Doch schon vor sieben Uhr trudeln die ersten Besucher:innen ein und sichern sich ihre Plätze. Die 30 bereit gestellten Stühle waren ruckzuck besetzt, so dass immer mehr Stühle gestellt werden. Die veranstaltenden Engagierten können es kaum glauben, doch um 19.30 Uhr sind alle 160 Stühle vergeben und selbst auf der Bühne sitzen auf den Stufen interessierte Menschen Schulter an Schulter. Sogar eine Kamera auf der Bühne muss abgebaut werden, die „im Weg“ der Gäste eingerichtet worden war.

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Oliver Knabe

Das Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) in Köln hat seine Friedensprojekte zusammen mit seinen Partnern in der Region Odessa im vergangenen Jahr weitergeführt. Oliver Knabe, Vorstandsvorsitzender des Forum Ziviler Friedensdienst, berichtet einleitend von dieser konkreten Friedensarbeit.

Andreas Zumach

Viele stellen sich heute die Frage, wie dieser Krieg beendet werden kann und wie es danach in Europa weitergehen soll. Andreas Zumach, der Publizist und langjährige UN-Korrespondent in Genf geht diesen Fragen im Hauptbeitrag des Abends nach: Ist eine gesamteuropäische Friedensordnung gemeinsam mit Russland nach diesem Krieg überhaupt noch möglich? Ist die Forderung „Frieden schaffen ohne Waffen“ angesichts dieses Krieges heute noch realitätstauglich oder ist eine militärische Aufrüstung tatsächlich alternativlos? Und: Wie lassen sich die universell gültigen Völkerrechts- und Menschenrechtsnormen, die durch diesen Krieg erneut massiv verletzt wurden, retten?

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Andere Projekte von Werkstatt Zukunft über Frieden in der Ukraine

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Frieden in Europa und in der Welt. Wie weiter nach dem russischen Überfall auf die Ukraine? Friedenssicherung unter entwicklungspolitischer Perspektive. „Frieden schaffen ohne Waffen“ – Es diskutieren Andreas Zumach, Peter Meiwald und Katrin Beckedorf Mai 2022 | Themenseite

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Zivile Friedensarbeit in der Ukraine. Seit 2016 sind drei deutsche Organisationen des Zivilen Friedensdienstes in der Ukraine aktiv. Und diese Arbeit ist in den Kriegszeiten bislang nicht unterbrochen worden. Sven Stabroth berichtet von seiner Arbeit vor Ort | Video

Gedanken zum Vortrag

Von Barthel Pester aus dem Team von Werkstatt Zukunft, der auch die Sendung moderiert

Der Dreißigjährige Krieg verwüstete ab 1618 weite Teile Europas und brachte der Bevölkerung unendliches Leid. Erst 1648 gelang es den Kriegsparteien, Frieden zu schließen. So ausufernd wollte Andreas Zumach nicht gehen, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine diesen Zeitraum erfassen könne. Doch Verhandlungen würden auch nicht von heute auf morgen mit einem Ergebnis enden. Noch einmal der Blick auf den Dreißigjährigen Krieg: 1643 kamen Gesandte aus den kriegsführenden Ländern in Münster und Osnabrück zusammen, um einen Frieden auszuhandeln. Zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 wurden mehrere Friedensverträge in Münster und Osnabrück unterzeichnet. Fünf Jahre dauerten die Verhandlungen.

Andreas Zumach erinnerte auch an den Ersten Golfkrieg 1980, als der Irak dem Iran den Krieg erklärte. 1988 endete dieser Krieg mit der sogenannten Waffenstillstandsresolution 598. Ein Friedensvertrag wurde bis heute nicht unterzeichnet.

Kann eine ökologische, militärarme, sozial und global gerechte Zeitenwende noch gelingen? Diese Frage der veranstaltenden Organisationen kann nicht annähernd beantwortet werden. Andreas Zumach unternahm einen tröstlichen Versuch: „Eine gemeinsame europäische Friedensordnung ist nach wie vor möglich, denn Europa bleibt gar nichts anderes übrig.“

Und Antje Vollmer, Bundestagsvizepräsidentin von 1994 bis 2005, stellt eine andere Frage: "Warum nur fand ausgerechnet Europa, dieser Kontinent mit all seinen historischen Tragödien und machtpolitischen Irrwegen, nicht die Kraft, zum Zentrum einer friedlichen Vision für den bedrohten Planeten zu werden?" Für Antje Vollmer, die glaubwürdig wie eine kaum andere Politikerin ihrer Zeit versöhnlich nach friedlichen Lösungen Ausschau gehalten hat, ist dieser Weg jederzeit möglich: „Wer die Welt wirklich retten will, diesen kostbaren, einzigartigen und wunderbaren Planeten, der muss den Hass und den Krieg gründlich verlernen. Wir haben nur diese eine Zukunftsoption."

Es ist Fastenzeit, Vorbereitung auf Ostern, auf das Fest des Friedens und der Auferstehung. Auch der Journalist und Jurist Heribert Prantl plädiert für Versöhnung: „Der Frieden liegt nicht als Geschenk im Osternest, so dass man ihn nur auspacken müsste. Man muss ihn entwickeln, ihn erarbeiten, so wie das vor 375 Jahren im Westfälischen Frieden gelungen ist. Selbst das Reden gegen Wände kann ein Gespräch eröffnen. Der Krieg bringt den Frieden nicht, auch demjenigen nicht, der ihn gewinnt. Siegen? Verlieren? Frieden ist das Einzige, was es zu gewinnen gibt – so hat es Heinrich Böll gesagt.“

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Ankündigung und Kooperationspartner:innen

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Förderer

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Die Aufzeichnung der Sendung wurde von Brot für die Welt gefördert. Vielen Dank!

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Werkstatt Zukunft in Kooperation mit einem breiten Bündnis der Zivilgesellschaft und mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.


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