THEMEN > FRIEDEN – GERECHTIGKEIT – EINE WELT
„Frieden ist der Weg“
Johannes Varwick in der Uni Oldenburg – Impulsvortrag
Johannes Varwick, Professor für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, ist einer der derzeit gefragtesten Gesprächspartner zu den Themen Krieg und Frieden. Im Rahmen einer Veranstaltung an der Uni Oldenburg hielt er einen der beiden Impulsvorträge, nahm an der anschließenden Diskussion teil und nahm sich auch Zeit für ein Gespräch mit zwei Schüler:innen des Neuen Gymnasiums Oldenburg, die gerade ihr Abitur absolvieren. So entstanden fünf aktuelle Beiträge von Werkstatt Zukunft zum Thema Frieden.
Aufgezeichnet im Rahmen des Projektes „Frieden schaffen – durch Kriegstüchtigkeit oder zivile Konfliktlösungen?“ an der Uni Oldenburg im März 2025. Das Gesamtprojekt stellen wir unten auf dieser Seite vor | Gesamtprojekt
Substanzielles Friedenskonzept
Frieden gilt mitunter als gescheiterter Begriff, denn die Hoffnungen auf eine europäische Friedensordnung und das Versprechen demokratischer Friedfertigkeit wurden enttäuscht. Zwar erwiesen sich Demokratien untereinander als friedfertig, doch im Umgang mit Autokratien und bei der Durchsetzung ihrer Interessen sind sie umso kriegsbereiter. Der Friedensbegriff ist vom Sicherheitsbegriff verdrängt worden und gilt als realitätsfern.
Wenn sich aktuell in keiner demokratisch legitimierten deutschen Partei ein substanzielles Friedenskonzept finden lässt, dann fordert die SPD einen gerechten Frieden. Doch was ist das? Die GRÜNEN formulieren, dass Frieden und Freiheit, Sicherheit und Menschenrechte keine Selbstverständlichkeit seien. Sie müssen immer wieder aufs Neue verteidigt und gestärkt werden. Doch was bedeutet das? Die CDU verwendet Sicherheit und Frieden in einem Atemzug regelrecht atemlos bezogen auf Europa. Auch hier sei die Frage gestattet: Was ist das?
Abschreckung durch Aufrüstung ist eine dunkle Welt, in der jeder Fehler in den Untergang führen kann. Ein substanzielles Friedenskonzept muss mehr als Friedhofsruhe oder eine Atempause bieten. Es stellt einen fairen Ausgleich der Interessen in Aussicht.
Der indische Rechtsanwalt, Politiker und Pazifist Mahatma Gandhin hat gesagt: "Es gibt keinen Weg zum Frieden, Frieden ist der Weg." Für Gandhi wurde diese Überzeugung zu einer Grundhaltung des gewaltfreien Widerstandes, als er sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Rassentrennung in Südafrika einsetzte, die indische Unabhängigkeitsbewegung anführte und die universellen Menschenrechte einforderte. Sowohl damals wie auch heute stehen Gandhis Worte in ihrer Bedeutsamkeit für eine politische und gesellschaftliche Richtungsentscheidung, die unsere Welt friedlicher machen soll.
Doch neben unserem Bedürfnis und dem Streben nach Frieden, werden wir täglich mit Krieg und Konflikten konfrontiert. Die Forschung stellt fest, dass es heute weniger Kriege zwischen Staaten gibt als noch vor 20 Jahren – dafür aber haben die Konflikte innerhalb einzelner Länder zugenommen. Im 21. Jahrhundert reden wir nicht nur über ferne Kriege und Konflikte, die Folgen dieser Konflikte sind auch in Europa zu spüren.
Medienpräsenz
Professor Johannes Varwick ist ein sehr gefragter Gesprächspartner für Medien in Print, TV oder Internet. Seit März 2013 ist er Professor für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er eilt von einem Termin zum nächsten und wirkt dennoch nicht abgehetzt. So hat er sich auch Zeit genommen für ein Gespräch mit Jesse und Lena aus Jahrgang 13 vom Neuen Gymnasium Oldenburg und der Prof aus Halle ist auch echt auf Augenhöhe mit den beiden Abiturient:innen (Link unten).
Gesamtprojekt
Frieden schaffen – durch Kriegstüchtigkeit oder zivile Konfliktlösungen?
Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach und Prof. Dr. Johannes Varwick an der Uni Oldenburg am 6. März 2025 konnte Werkstatt Zukunft die Beiträge der beiden Gäste, die Diskussion mit ihnen sowie Interviews von Schüler:innen des Neuen Gymnasiums Oldenburg (NGO) mit den beiden Hochschullehrer:innen aufzeichnen.
An vielen Orten der Erde herrscht Krieg; militärische Auseinandersetzungen nehmen zu und weiten sich aus. Es wird aufgerüstet und mit Atomwaffen gedroht. Dabei ist eigentlich Friedenstüchtigkeit notwendig, aber stattdessen wird „Kriegstüchtigkeit“ gefordert, viel Geld und Ressourcen werden dafür ausgegeben. Was führt zu einer friedlichen Welt und was ist ein Irrweg? Können internationale Konflikte gelöst und Interessensgegensätze abgebaut werden jenseits militärischer Logiken? Wie kann Frieden geschaffen werden? Und was kann und sollte unsere Gesellschaft hierzu beitragen?
Alle Videos aus dem Projekt
Friedenslogik versus Kriegslogik. Johannes Varwick, Professor für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, einer der gefragtesten Gesprächspartner zu den Themen Krieg und Frieden, im Gespräch mit Schüler:innen des NGO. März 2025 | Themenseite
Frieden steht nicht im Haushalt. Hanne-Margret Birckenbach ist Politologin und emeritierte Professorin für Europastudien. Sie arbeitete u.a. am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Lena und Miriam vom NGO im Gespräch mit ihr. März 2025 | Themenseite
„Frieden ist der Weg.“ Johannes Varwick, Professor für Internationale Beziehungen und europäische Politik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, ist einer der derzeit gefragtesten Gesprächspartner zu den Themen Krieg und Frieden. Impulsvortrag an der Uni Oldenburg. März 2025 | Themenseite
Frieden muss man machen. Hanne-Margret Birckenbach ist Politologin und emeritierte Professorin für Europastudien, Friedensforschung und Sicherheitspolitik. Zum Thema Frieden hielt sie an der Uni Oldenburg einen Impulsvortrag und nahm an der anschließenden Diskussion teil. März 2025 | Themenseite
Frieden durch Krieg? Hanne-Magret Birckenbach und Johannes Varwick im Gespräch über zivile Konfliktlösung im Rahmen einer Veranstaltung der Kooperationsstelle Gewerkschaften – Hochschule der Uni Oldenburg zu Frieden schaffen – durch Kriegstüchtigkeit oder zivile Konfliktlösungen? März 2025 | Themenseite
Die Veranstaltung wurde getragen und/oder unterstützt von:
Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg | Arbeit und Leben Niedersachsen e.V. | Antimilitaristisches Bündnis Oldenburg | attac Regionalgruppe Oldenburg | Bildungswerk ver.di Region Oldenburg | DGB Region Oldenburg-Ostfriesland | Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg, Kirche und Gesellschaft | FORUM St. Peter | GEW Bezirksverband Weser-Ems | IG Bau-Agrar-Umwelt BV Nordwest-Niedersachsen | Katholische Hochschulgemeinde Oldenburg | Ökumenisches Zentrum Oldenburg e.V. (ÖZO) | pax christi Gruppe Oldenburg | ver.di Bezirk Weser-Ems | werkstatt zukunft e.V.
Brot für die Welt hat die Vorbereitung und Aufzeichnung der Schülerinterviews durch eine Förderung möglich gemacht.
Die Sendereihe
Werkstatt Zukunft produziert monatlich eine TV-Sendereihe, die bei Oldenburg eins und bei weiteren Bürgersendern ausgestrahlt wird. Über unsere Website und unseren YouTube-Kanal sind unsere Videos zeitlich und räumlich unbegrenzt zu sehen.
Werkstatt Zukunft in Kooperation mit der Kooperationsstelle Hochschule - Gewerkschaften der Uni Oldenburg, mit dem Neuen Gymnasium Oldenburg (NGO), mit vielen Partnerorganisationen aus der Zivilgesellschaft und mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.