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Als Jurist zehn Jahre im Kosovo
Agron Kelmendi im Einsatz für Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit – Aus unserem Projekt Friedensbildung in Schule
Agron Kelmendi ist Jurist und war als solcher etwa zehn Jahre lang für das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF), das dem Auswärtigen Amt in Berlin zugeordnet ist, im Kosovo-Einsatz. In unserem Projekt „Friedensbildung in Schule“ stellen wir Friedensfachkräfte vor, die ihre internationale Erfahrung in Schulen in Niedersachsen einbringen.
Friedensbildung an Schulen – Das Projekt
Dieses Interview ist im Rahmen eines Projektes von Werkstatt Zukunft entstanden, das wir gemeinsam mit Friedensfachkräften und der Koordinierungsstelle Friedensbildung beim NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) in der Tellkampfschule in Hannover durchgeführt haben mit dem Ziel, Schüler:innen in der schulischen Auseinandersetzung mit Krisen und Konflikten, sicherheitspolitischen Fragen und deren friedlichen Bearbeitung zu informieren und zu stärken. Mehr dazu und eine Übersicht über alle Beiträge | Themenseite Gesamtprojekt
Agron Kelmendi – Als „legal officer“ im Einsatz für Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit
Agron Kelmendi ist Jurist und war als solcher etwa zehn Jahre lang für das Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF), das dem Auswärtigen Amt in Berlin zugeordnet ist, im Kosovo-Einsatz.
Carlotta und Charly aus dem 11. Jahrgang der Tellkampfschule in Hannover fragen ihn nach seiner Motivation. Er weist auf seinen Nachnamen hin, der verrät, dass er albanische Wurzeln hat – mütterlicherseits hat er aber auch serbische Wurzeln. Als 1999 im Kosovo Krieg herrschte, beschloss er in seiner Abiturzeit, einen Beitrag zum Frieden dort zu leisten.
Das war 2002 zunächst ein Freiwilligendienst, 2013 fand er dann nach seinem Studium den Weg zum ZIF und ging als Friedensfachkraft für Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit („legal officer“ und „justice monitor“) an die Arbeit bei Gerichten und in der Begleitung der Regierung auf dem Weg zu den in der EU üblichen Standards im Bereich Rechtsstaatlichkeit.
Eine so lange Zeit im Einsatz war nur möglich, weil die Sicherheitslage es erlaubte, Frau und Kinder mitzunehmen. Agron berichtet aber auch, dass es nach zehn Jahren auch für die Familie Zeit war, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Er gehört weiterhin zum Pool der Friedensfachkräfte beim ZIF, ist aber derzeit als Jurist in Hamburg tätig.
Obwohl die Sicherheitslage besser als in vielen anderen Einsätzen war, hat die Ermordung eines Kollegen durch einen unbekannten Scharfschützen den EU-Einsatz überschattet. Agron sagt auf die Frage der beiden Interviewerinnen, was man für einen Einsatz mitbringen müsse, dass viele berufliche Qualifikationen gebraucht werden und daher in Frage kommen. Vor allem aber brauche es einen „gesunden Idealismus“.
Carlotta und Charly im Gespräch mit Agron Kelmendi
Weiterführende Infos
Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF). Das ZIF schreibt über seine Aufgabe: „Wir bringen uns als Kompetenzzentrum für Friedenseinsätze im Auftrag des Auswärtigen Amts in verschiedenen Tätigkeitsfeldern ein. Das ZIF bietet Dienstleistungen und Expertise im In- und Ausland rund um das Thema Friedenseinsätze „aus einer Hand“. Unser integrierter Ansatz verbindet Training, Personalentsendungen, Politikberatung, Analyse, internationalen Kapazitätsaufbau und Dialogformate.“ | Website ZIF
Kontaktdaten gibt es auf der Website „Anwaltauskunft“ | Agron Kelmendi
Die Sendereihe
Werkstatt Zukunft produziert monatlich eine TV-Sendereihe, die bei Oldenburg eins und bei weiteren Bürgersendern ausgestrahlt wird. Über unsere Website und unseren YouTube-Kanal sind unsere Videos zeitlich und räumlich unbegrenzt zu sehen.
Projektpartner:innen und Förderer
Unser Projekt zu „Friedensbildung in Schulen“ führen wir gemeinsam mit niedersächsischen Friedensfachkräften und der Koordinierungsstelle Friedensbildung beim NLQ (Niedersächsisches Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung) in der Tellkampfschule in Hannover durch. Gefördert durch
Werkstatt Zukunft in Kooperation mit der Tellkampfschule Hannover sowie mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.