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So schlecht geht es den Meeren
Im Unterwasserkino geben Kunst und Wissenschaft Einblick in Meeresforschung am Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB)
Die Studentin Selma Kreiss im Gespräch mit der Meereswissenschaftlerin Laura Niemeyer und mit dem Künstler-Wissenschaftler Dr. Geraint Rhys Whittaker über das Meer, über Meeresnaturschutz und darüber, was Kunst zur Vermittlung von Wissenschaft beitragen kann. Das Gespräch wechselt zwischen englisch und deutsch.
Gefangene der eigenen Zerstörung
Unterwasserkino gewährt Einblicke in die Meereswissenschaften
Mehr als 44.000 Lebewesen weltweit sind vom Aussterben bedroht. Also Tiere und Pflanzen. Beinahe eine Million weitere Arten sind in den kommenden Jahrzehnten vom Aussterben bedroht, von insgesamt acht Millionen bisher bekannten Arten. Der Mensch hat in den letzten 500 Jahren etwa 100.000 Arten ausgerottet.
Das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB) an der Universität Oldenburg wählt mit dem Künstler-Wissenschaftler Dr. Geraint Rhys Whittaker einen Ansatz, der in der Wissenschaft Seltenheitswert besitzt: Kunst. Genauer: Geraint nutzt Kunst für die Vermittlung von Problemen wie Artensterben oder Klimaschutz | Geraint auf der Website des HIFMB
Für das Projekt hat Geraint, Künstler und HIFMB-Wissenschaftler, acht internationale Video-Artists mit acht Forschenden des HIFMB zusammengebracht. Die dabei entstandenen Kurzfilme gewähren einen künstlerischen Einblick in die marine Biodiversitätsforschung und zeigen die Bandbreite des noch jungen Forschungsinstituts: Von Algen und Seegras über die Verbreitung invasiver Arten und der Mathematik hinter Nahrungsnetzen bis hin zur Erforschung politischer Prozesse und Gesetzgebungsverfahren rund um Kleinfischerei in Kolumbien.
Das Unterwasserkino ist eine von zahlreichen Aktivitäten des HIFMB, bei denen Kunst und Wissenschaft aufeinandertreffen. Es ist zudem eine offiziell anerkannte Aktivität im Rahmen der UN-Ozean-Dekade. Von 2021 bis 2030 durch die Vereinten Nationen ausgerufen, hebt die Dekade dabei besonders die Bedeutung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit hervor. So wächst das Interesse daran, Kunst als Kommunikationsmittel sowie für wissenschaftliche Erkundungen und Experimente zu nutzen.
Das HIFMB wurde 2017 gegründet und ist eine institutionelle Kooperation zwischen dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), und der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Es erforscht die marine Biodiversität und ihre Bedeutung für die Funktion der marinen Ökosysteme. Dabei entwickelt es die wissenschaftlichen Grundlagen für den Meeresnaturschutz und das Ökosystemmanagement | Website HIFMB
Unter uns gesagt: Erwiesenermaßen sind mehr als 44.000 Arten ausgestorben. Doch es ist alles noch viel schlimmer. Erstens gehört Plastik einfach nicht in die Meere. Zweitens sind die Ozeane besonders wichtig, auch in Bezug auf den Klimawandel. Und drittens landet das Plastik am Ende wieder bei uns Menschen, durch Mikroplastik im Körper.
Deswegen sind diese acht Kurzfilme eine „poetische Provokation“, denn sie bieten die Möglichkeit, Intellekt, Empathie und Emotionen anzusprechen. Für Veränderungen muss erst einmal das Bewusstsein geändert werden, sonst kann keine veränderte Handlung geschehen. Häufig sind Leute jedoch nicht bereit, die Bedeutung der eigenen Handlungen zu erkennen. Vielleicht klappt das ja mit diesen Kurzfilmen.
Projekt und Förderer
Die junge klima-werkstatt ist ein Projekt unter dem Dach von Werkstatt Zukunft in Kooperation mit Oldenburg eins und weiteren Bürgersendern.
Die junge klima-werkstatt wird als Preisträgerin des Jugend-Klima-Wettbewerbs gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz in Kooperation mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen
(KEAN) und der NBank.
Immer aktuell informiert über unser Projekt | junge klima‑werkstatt – Der Blog
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