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4. September 2019: Oldenburg wird „Fairtrade Town“

Von Anna Jordan - FÖJ bei Werkstatt Zukunft, September 2019

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Ernte von Kaffeekirschen in Indonesien | Foto TransFair e.V. / Nathalie Bertrams

Fairer Handel gewinnt in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Um Ausbeutung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen nicht zu unterstützen, sind heutzutage viele Menschen bereit, für faire Produkte mehr Geld auszugeben.

In Oldenburg ist die Initiative „Oldenburg handelt fair“ entstanden, die sich dafür einsetzt Oldenburg als Fairtrade Town auszeichnen zu lassen. Städte, die diese Auszeichnung erhalten haben, setzen sich gezielt für einen fairen Handel auf kommunaler Ebene ein | Website „Oldenburg handelt fair“

Bereits an die 600 Städte Deutschlands sind von der internationalen Kampagne „Fairtrade Towns“ als solche ausgezeichnet worden. Aber nicht nur in Deutschland, sondern weltweit gewinnt die Kampagne immer mehr an Zuspruch, sodass mittlerweile 2.200 Städte aus 36 Ländern als Fairtrade Towns gelten.

Auch Oldenburg kann sich nun dieser Liste anschließen. Die Feier zur Auszeichnung findet im Veranstaltungssaal im Kulturzentrum des PFL am Mittwoch, den 4. September, um 17 Uhr statt. Der Verein TransFair, Träger der Initiative, bestätigt, dass die Stadt Oldenburg alle Kriterien einer fairen Stadt erfüllt. Der TransFair-Ehrenbotschafter Manfred Holz wird Oberbürgermeister Jürgen Krogmann bei der Feier die Auszeichnung in Form einer Urkunde überreichen.

Um von der Kampagne als Fairtrade Town anerkannt zu werden, müssen folgende fünf Kriterien erfüllt werden:

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Baumwollpflückerin in Afrika | Foto TransFair e.V. / Sean Hawkey

Die Kommune, die sich um die Auszeichnung bewirbt, muss zunächst einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels verabschieden. In Oldenburg wurde dieser im Jahre 2017 gefasst. Bei allen Sitzungen und Ausschüssen des Rates muss fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt werden sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel.

Des weiteren muss sich eine Steuerungsgruppe zusammenfinden, die den Weg der Stadt zur Fairtrade Town koordiniert. Diese Gruppe muss aus mindestens drei Mitgliedern bestehen, die den Dialog zwischen den Bereichen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft fördern.

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Reisanbau in Thailand | Foto TransFair e.V. / Santiago Engelhardt

Das dritte Kriterium bezieht sich auf die in der Stadt angebotenen Produkte. Lokale Geschäfte und Gastronomiebetriebe sollen angeregt werden, zunehmend faire Produkte anzubieten. In Oldenburg sind insgesamt sechzehn Aktionspartner Teil der Kampagne – von der Stadt Oldenburg bis hin zum Supermarkt, werden faire Produkte und Themen präsenter gemacht.

Innerhalb der Zivilgesellschaft sollen Schulen, Vereine und Gemeinden ebenfalls in den fairen Handel eingebunden werden und diesen fördern. Sie können dabei selbst faire Produkte vertreiben oder Informations- und Bildungsaktivitäten anbieten.

Als letztes Kriterium soll die Steuerungsgruppe durch Öffentlichkeitsarbeit und mithilfe der Medien auf Aktionen zum fairen Handel innerhalb der Gesellschaft aufmerksam machen.

Eine der Sprecherinnen der Steuerungsgruppe in Oldenburg ist Canan Barski, die sich in einem kurzen Gespräch zu der Kampagne geäußert hat: „Die Kampagne ist ein Schritt auf dem Weg faires Handeln in der Stadt zu verankern. Das Aktionsbündnis „Oldenburg handelt fair“ zeigt, dass fairer Handel vielfältig ist und dass ganz unterschiedliche Akteure gemeinsam die Welt ein bisschen fairer machen können.“

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Weltladen und ÖZO in der Kleinen Kirchenstraße | Foto A. Büttner

Während die Initiative der Fairtrade Towns eine eher neue Idee zu mehr Fairness und Nachhaltigkeit im internationalen Handel ist, setzt sich der Weltladen unter der Trägerschaft des Ökumenischen Zentrums Oldenburgs (ÖZO) schon seit vielen Jahren für Fairen Handel ein.

Das ÖZO gilt seit seiner Gründung 1997 als Vorreiter bei gesellschaftsrelevanten Fragen in Oldenburg. Das Zentrum ist eine Anlaufstelle für Menschen, die sich für Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit einsetzten und damit die Region ein wenig zukunftsfähiger machen möchten.

In Oldenburg ist jetzt ein erster und wichtiger Schritt zu einem fairen und nachhaltigen Handel gemacht worden, dennoch ist noch immer viel zu tun. Jeder einzelne Oldenburger kann seinen eigenen Beitrag leisten, denn wer fair und nachhaltig einkauft, der kann die Welt verändern.


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