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THEMEN > UMWELT – NACHHALTIGKEIT – KLIMASCHUTZ

Klimaschutz durch eine Kultur der Reparatur

Redaktion, April 2021

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Vier Online-Foren des neu gegründeten ReparaturRates Oldenburg starten am 7. April 2021. Einwahllink https://uni-siegen.zoom.us/j/99749296873

Der ReparaturRat Oldenburg lädt ein

Produkte retten, Ressourcen schonen, Geld sparen: Der vor kurzem gegründete ReparaturRat Oldenburg initiiert und unterstützt Aktivitäten, die zu einer Verlängerung der Nutzungsdauer von Gegenständen beitragen und damit Ressourcen und das Klima schützen. Das ist nach Überzeugung der Initiative eine Aufgabe, die alle angeht.

Der ReparaturRat Oldenburg sieht die Entwicklung und den Betrieb eines Ressourcenzentrums, in dem Gegenstände repariert und aufgearbeitet werden, als vorrangige Aufgabe an und verhandelt derzeit über die Anmietung einer geeigneten Immobilie.

Er unterstützt darüber hinaus weitere Konzepte, die zu einer nachhaltigen und resilienten kommunalen Versorgung beitragen können, wie die Einrichtung weiterer Repair Cafés, den Aufbau eines Reparaturnetzwerkes und die Schaffung geeigneter Lernorte, um Reparaturkompetenzen und nachhaltige Lebensstile zu fördern.

Online-Foren ab 7. April 2021 immer mittwochs von 17 – 18 Uhr

Um dem Thema Reparatur zu einer größeren Öffentlichkeit zu verhelfen, laden der ReparaturRat Oldenburg und die Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg alle Interessierten ein, an vier aufeinanderfolgenden Online-Foren mittwochs im April jeweils von 17 – 18 Uhr unter dem Motto „Klimare:pair“ teilzunehmen.

7. April 2021

Am 07.04.2021 stellen Dr. Katharina Dutz (Universität Oldenburg) und Prof. Dr. Niko Paech (Universität Siegen) den ReparaturRat und das in Entwicklung begriffene Ressourcenzentrum vor.

14. April 2021

Das Potential einer Kreislaufwirtschaft präsentieren am 14.04.2021 Volker Schneider-Kühn, Betriebsleiter des städtischen Abfallwirtschaftbetriebs, und Inge Münzebrock, Kaufhausleitung „MehrWert“.

21. April 2021

Am 21.04.2021 nehmen sich Stefan Schridde, Autor des Buches „Murks? Nein Danke!“, und Franz Streibl, 2. Vorsitzender des Runden Tisches der Reparatur, des Themenfeldes „Recht auf Reparatur - Reparierbarkeit contra Obsoleszenz“ an.

28. April 2021

Und am 28.04.2021 geht es um das Thema, wie sich junge Menschen über die Krise hinaus engagieren. Dazu werden Dr. Katharina Dutz aus dem Fachbereich Technische Bildung der Universität Oldenburg und Heike Schaadt, ehemalige didaktische Leiterin der IGS Kreyenbrück, referieren.

Bei allen vier Terminen wird Roland Hentschel, stellvertretender Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg als Gesprächspartner dabei sein, ebenso Vertreterinnen und Vertreter von Fridays for Future und der Kreishandwerkerschaft. Sie nehmen nach den einleitenden Referaten kurz Stellung zum Thema und eröffnen damit das Gespräch, zu dem Wortmeldungen direkt im Online-Forum oder per Chat willkommen sind.

Dieser Einwahllink gilt für die vier Termine: https://uni-siegen.zoom.us/j/99749296873. Jedes Online-Forum wird aufgezeichnet und unter reparaturrat-oldenburg.de online gestellt, sodass es auch zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar ist.

Der Reparaturrat Oldenburg wird von der Stadt Oldenburg für zunächst 2 Jahre gefördert. Zudem sind Aktivitäten des ReparaturRates in das Projekt Klimare:pair eingebunden, das im Rahmen des INTERREG V A Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und von den Provinzen Drenthe, Fryslân und Groningen sowie vom Land Niedersachsen finanziert wird.

Reparier‘ dich glücklich – für den Erhalt der Dinge

Kurz vor der Ankündigung der vier Online-Foren hat der ReparaturRat Oldenburg mit einer Pressemitteilung seine Gründung bekanntgegeben. Hier ist sie:

„Kaputt? Wegschmeißen und neu kaufen. Genau dem möchte der ReparaturRat Oldenburg entgegenwirken“, sagt Dr. Katharina Dutz. „Reparieren war bis vor 30 Jahren völlig normal und das Qualitätssiegel „Made in Germany“ der Garant, dass ein Produkt lange hielt. Und da möchten wir mit dem ReparaturRat wieder hin“, ergänzt die Dozentin für Technische Bildung an der Universität Oldenburg.

Der ReparaturRat Oldenburg ist gegründet und initiiert und unterstützt Aktivitäten, die zu einer ressourcenschonenden Nutzungsdauerverlängerung von Gegenständen beitragen. Dutz ist eine von fünf Personen, die dem ReparaturRat als Vorstand vorsteht: „Repair Cafés werden wir stärken und noch mehr verbreiten und wir werden ein Reparaturnetzwerk entwickeln und koordinieren. Menschen und Betriebe, die Interesse haben, an einem solchen Reparaturnetzwerk mitzuwirken, schreiben bitte eine E-Mail an info@reparaturrat-oldenburg.de.“

Weitere Aufgaben des ReparaturRat Oldenburg sind die Schaffung geeigneter Lernorte, um Reparaturkompetenzen und nachhaltige Lebensstile zu fördern und die Einbindung künstlerischer und kultureller Aktivitäten, die der Kommunikation und Verbreitung nachhaltiger Praktiken dienen. Außerdem will der Reparaturrat ein Bewusstsein dafür schaffen, dass eine Verlängerung der Nutzungsdauer von Gegenständen Klima, Umwelt und letztlich das Portemonnaie der Verbraucher*innen schützt. In diesem Zusammenhang gilt es, geplante Obsoleszenz, Verbrauchsgüter werden so konstruiert, dass sie möglichst bald nach der Garantiezeit ersetzt werden müssen, als das zu brandmarken, was sie ist: Betrug am Kunden, Verschwendung von Ressourcen und eine unnötige Belastung von Klima und Umwelt. Alles dies gilt es als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe zu verankern. Als Leuchtturmprojekt strebt der ReparaturRat mit möglichst vielen Partner*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und städtischen und staatlichen Stellen den Aufbau und Betrieb eines Ressourcenzentrums an.

„Mit diesem Ressourcenzentrum setzt der ReparaturRat Oldenburg einen ersten Ansatz für eine gemeinwohlorientierte, klimagerechte und ko-produktive Oldenburger Innenstadt“, beschreibt das Vorstandsmitglied Prof. Dr. Niko Paech die umfassende Aufgabe, der sich der ReparaturRat gestellt hat. Paech ist Volkswirt und Hochschullehrer an der Universität Siegen. „Wir möchten gerne der Ort im Innenbereich der Stadt sein, an dem kaputte Gegenstände repariert werden und wir Handwerkern einen Arbeitsplatz anbieten möchten, an dem sie ihre Dienstleistungen anbieten können. Das Handwerk hat die Innenstädte von je her geprägt. Das Ressourcenzentrum möchte dem Handwerk endlich wieder ein Gesicht geben“, führt Paech aus.

Die Kultur des Reparierens setzt eine ökologisch tragfähige und zugleich ökonomisch resiliente, das heißt eine auch im Blick auf zukünftige Herausforderungen, tragfähige Daseinsform um und grenzt die Triade aus Wachstum, Globalisierung und Technologieabhängigkeit ein. Dutz und Paech meinen, dass gerade das auch die Coronapandemie angesichts sichtbarer Leerstände in den Städten deutlich gemacht hat: „Reparieren hat sich längst als überlebensfähig bewiesen. Die handwerkliche Wertschöpfung in lokaler und regionaler Dimension führt gleichzeitig zu mehr Autonomie und Selbstbestimmung.“

Weitere Informationen | Website ReparaturRat Oldenburg


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